Alle Infos über GABA

GABA ist ein Neurotransmitter, der Signale im Zentralnervensystem dämpfen kann. Aufgrund dieses beruhigenden Einflusses greifen viele Menschen zu GABA-Nahrungsergänzungsmitteln, da das Molekül weitreichende Auswirkungen auf Stress, Schlaf und Angstzustände haben kann. Um herauszufinden, ob Du von einem erhöhten GABA-Spiegel profitieren könntest, lies weiter.

Was ist GABA?

GABA – oder Gamma-Aminobuttersäure – ist ein faszinierendes Molekül, das bei der Zellsignalisierung eine Rolle spielt. Obwohl es sich technisch gesehen um eine nicht-essentielle Aminosäure handelt (d. h. der Körper produziert sie auf natürliche Weise, indem er den Vorläufer Glutamin verwendet), wirkt es auch als Neurotransmitter und zwar als inhibitorischer Neurotransmitter. GABA trägt dazu bei, die Aktivität im Zentralnervensystem zu blockieren oder zu hemmen.

Das GABA-Molekül ist jedoch nur ein Teil eines raffinierten biologischen Netzwerks; es arbeitet zusammen mit GABA-Rezeptoren, die größtenteils im limbischen System zu finden sind, einem Bereich des Gehirns, der Gefühle und Erinnerungen speichert. Die Verlangsamung der Zellsignalisierung im Nervensystem verleiht GABA seine beruhigende Wirkung und hilft auch dabei, andere Biochemikalien zu regulieren.^[1]

Die beruhigende Wirkung der Gamma-Aminobuttersäure ist der Grund dafür, warum GABA-Ergänzungsmittel für Menschen, die Leiden wie Stress und Angst bekämpfen wollen, immer beliebter werden. Aber ist eine drastische Erhöhung des GABA-Spiegels überhaupt von Vorteil, oder schafft sie mehr Probleme als sie löst?

Bevor wir uns mit der Beantwortung dieser wichtigen Fragen befassen, sollten wir zunächst einen Blick auf verschiedene Neurotransmitter werfen, die unseren Verstand und Körper beeinflussen.

Was sind Neurotransmitter?

Neurotransmitter sind essentielle Signalmoleküle, die beeinflussen, wie verschiedene Zellen Nervenimpulse interpretieren. Einige regulieren die Signalgebung herunter (so wie GABA), während andere einen dramatischen Anstieg fördern.

• Dopamin: Dopamin wird im Gehirn produziert und ist der Hauptneurotransmitter, der mit Belohnung und Genuss verbunden ist. Daher erstreckt sich sein Einfluss auf Gedächtnis, Verhalten, Motivation, Schlaf und Erregung.

• Acetylcholin: Acetylcholin ist in einem Zweig des peripheren Nervensystems, dem sogenannten autonomen Nervensystem, zu finden, und trägt zur Übertragung von Signalen bei, die mit Muskeln, Blutgefäßen und Herzfrequenz verbunden sind.

• Serotonin: Serotonin ist eine weitere mit Stimmung assoziierte Neurochemikalie, die aufgrund ihrer Bedeutung für die emotionale Stabilität, die Verdauung, den Schlaf und die sexuelle Gesundheit oft als "Glückshormon" bezeichnet wird.

• GABA: Wie wir bereits festgestellt haben, ist die Hauptfunktion der Gamma-Aminobuttersäure die Steuerung von Signalen, die mit Entspannung, Emotionen und Schlaf assoziiert werden. Im Grunde gleicht sie Bereiche aus, die für das geistige Wohlbefinden wichtig sind.

Wie man Neurotransmitter ausgleicht

Die oben hervorgehobenen Neurotransmitter spielen eine entscheidende Rolle dabei, wie wir denken und fühlen, aber sie stellen nur einen Bruchteil der Chemikalien dar, die an unseren Gedanken, Gefühlen und Emotionen beteiligt sind. Ferner schwankt das Gleichgewicht dieser Neurochemikalien permanent in Abhängigkeit von unserer körperlichen Aktivität, unserer Ernährung, der Verwendung von Ergänzungsmitteln, unseren sozialen Kontakten und vielem mehr.

Schließlich ist der Versuch, diese vielfältigen Neurochemikalien in Balance zu bringen, eine unmögliche Aufgabe. Stattdessen ist es am besten, sich auf die Bereiche des Wohlbefindens zu konzentrieren, die Du verbessern willst. Wenn dieser Bereich mit Schlaf oder Erregung zu tun hat, kann es von Vorteil sein, sich auf eine bestimmte Chemikalie oder ein bestimmtes Hormon zu fokussieren.

Was sind die Symptome eines GABA-Mangels?

Abgesehen von einer sehr seltenen Erkrankung – dem sogenannten GABA-Transaminase-Mangel – sind die typischen Anzeichen für einen GABA-Mangel weitaus differenzierter. Denk dran, dass die Hauptaufgabe von GABA darin besteht, überaktive Signale zu beruhigen, die zu Stress- und Angstgefühlen beitragen.

Falls Du Dich häufig grundlos ängstlich, nervös oder gereizt fühlst, könnte es sein, dass Dein GABA-Spiegel nicht mehr ausgeglichen ist. Wenn Dein Gehirn nicht regelmäßig GABA produziert, kann dies zu Gefühlsausbrüchen sowie unangenehmen Gefühlen führen und Dein psychisches Wohlbefinden stören.

Was sind die Ursachen eines GABA-Mangels?

Die genaue Ursache für eine Schwankung des GABA-Spiegels lässt sich nur schwer feststellen, zumal jeder Mensch einen etwas anderen Lebensstil pflegt. Falls Du jedoch eines der bereits genannten Symptome feststellst, ist es an der Zeit, nach Faktoren zu suchen, die Deinen Körper aus dem Gleichgewicht bringen könnten. Hierzu zählen:

• Lange oder herausfordernde Arbeit
• Ein Konflikt mit einem Familienmitglied oder Partner
• Mangel an Erholung
• Schlechte Ernährung

Schließlich ist ein niedriger GABA-Spiegel ein Symbol unserer modernen Zeit. Viele Menschen erleben wahrscheinlich Tag für Tag einen oder mehrere der bereits genannten Faktoren. Der Schlüssel liegt natürlich darin, diese Faktoren sowie die Symptome eines geringen GABA-Spiegels zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen, um das Verlangen Deines Körpers nach einem biochemischem Gleichgewicht zu verbessern.

Wie kann man den GABA-Spiegel erhöhen?

Obwohl bestimmte Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel (mehr dazu in Kürze) eine gute Möglichkeit bieten, um den GABA-Spiegel wieder zu erhöhen, besteht der konsequenteste Ansatz darin, kleine Änderungen des Lebensstils vorzunehmen und beruhigende Aktivitäten zu integrieren. Die GABA-Produktion ist nämlich ein meist sich selbst erhaltender Zyklus.

Wir benötigen GABA, um mit Stress umzugehen und unseren Körper zu beruhigen, aber gleichzeitig kann die Beruhigung unseres Körpers durch Meditation, beruhigende Musik und Atemübungen dabei helfen, die natürliche und gesunde Produktion essentieller Neurochemikalien wie GABA sicherzustellen.

Du kannst sogar beruhigende Kräuter wie beispielsweise Baldrian, Passionsblume oder Kamille ausprobieren. Sie können Dir nicht nur dabei helfen, Deinen Verstand zu beruhigen, sondern viele Kräuter bieten auch ihre eigenen einzigartigen Nutzen für das Wohlbefinden. Solange Du Dich auf Aktivitäten oder Substanzen konzentrierst, die Du als beruhigend empfindest, unterstützt Du damit direkt die GABA-Produktion Deines Körpers.

Was sind gute Quellen für GABA?

Den GABA-Spiegel zu erhöhen, indem man reichhaltige Lebensmittel konsumiert, ist eine weitere beliebte Option, um das psychische Wohlbefinden zu verbessern. Dabei fokussiert man sich auf fermentierte Nahrungsmittel, zu denen die folgenden zählen:

• Kombucha
• Miso
• Kefir
• Probiotischer Joghurt

Indirekt können auch Lebensmittel, die reich an Antioxidantien sind, zur GABA-Produktion beitragen. Versuche einfach, ein gesundes Gleichgewicht aus Obst, Gemüse und Kräutertees in Deine Ernährung zu integrieren.

GABA in Nahrungsergänzungsmitteln

Der letzte Ansatz zur Verbesserung des GABA-Spiegels besteht in der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, wobei Du Dir von vornherein darüber im Klaren sein solltest, dass die klinische Evidenz hierzu uneindeutig ist. In einer Studie aus dem Jahr 2015 wird behauptet: "Es gibt einige Belege für eine beruhigende Wirkung von GABA-Nahrungsergänzungsmitteln", während eine neuere Studie aus dem Jahr 2020 das Gegenteil behauptet.^[2],^[3]

In einer Übersicht, die in Frontiers in Neuroscience veröffentlicht wurde, heißt es: "Obwohl weitere Studien notwendig sind, zeigen die Resultate, dass es begrenzte Belege für Nutzen in Bezug auf Stress und sehr begrenzte Beweise für die schlaffördernde Wirkung einer oralen GABA-Einnahme gibt". Das bedeutet jedoch nicht, dass GABA-Ergänzungsmittel keinerlei Einfluss auf das mentale Wohlbefinden haben. Es liegt jedoch an jedem Einzelnen, zu entscheiden, ob diese Ergänzungspräparate für den eigenen Lebensstil passend sind. Denke bitte daran, dass zu viel GABA zu Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit führen kann.

GABA-Ergänzungsmittel: Sollte man sie ausprobieren?

Obwohl ein GABA-Mangel schwierig festzustellen ist, lässt sich die Rolle dieses Neurotransmitters für das Wohlbefinden nicht leugnen. Von der Regulierung anderer essentieller Biochemikalien bis hin zu seinem beruhigenden Einfluss auf überaktive Nervensignale ist ein ausreichender GABA-Spiegel von entscheidender Bedeutung für optimales Denkvermögen und Fühlen.

Mit ein paar kleinen Änderungen ist es möglich, die körpereigene GABA-Produktion zu verbessern und so einen sich selbst erhaltenden Kreislauf im Hinblick auf die eigene Gelassenheit aufrechtzuerhalten. Sollte der Druck der modernen Gesellschaft zunehmen und Du Dich zunehmend gereizt, ängstlich oder nervös fühlen, kannst Du natürlich auch GABA-reiche Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel ausprobieren, um Dich zu stärken.

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