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Please insert a search term in the input field. If you have any question please contact usLinalool ist eines von über 200 in Cannabisblüten synthetisierten Terpenen und macht ungefähr 6%[1] der ätherischen Öle der Pflanze aus.
Da es aus zwei Isopreneinheiten im Molekül besteht, handelt es sich bei Linalool genauer gesagt um ein Monoterpen – und es trägt einen entscheidenden Teil zum unverkennbaren Cannabisgeruch bei. Das Terpen untermauert jedoch auch die frischen und zitrischen Aromen vieler anderer Pflanzen, Kräuter und Früchte.
Forscher haben Linalool in den letzten Jahren auf mögliche therapeutische Wirkungen hin untersucht. Auch wenn die Studien größtenteils in Form von Zell- und Tiermodellen durchgeführt wurden, machen die ersten Ergebnisse einen vielversprechenden Eindruck.
Lies weiter, um alles über Linalool zu erfahren, was Du wissen musst.
Magst Du den pikanten, leicht stechenden Geruch von Zitrusfrüchten? Dafür kannst Du Linalool danken.
Die Worte frisch und angenehm beschreiben wohl am besten die Botschaft, die Linalool an das olfaktorische System schickt. Wenn Linalool in die Nase steigt, lassen sich Essenzen von Holz, Blumen, Zitrusfrüchten und Lavendel erkennen.
Linalool kommt in vielen Pflanzenarten vor und trägt mit seinem angenehmen Duft zu zahlreichen bekannten Küchenkräutern und Früchten bei.
Das Terpen kommt in großen Mengen in Lavendel, Rosen, Basilikum, Koriander, Oregano, Trauben, schwarzem Tee, Lorbeerblättern, Zitronen, Muskatnuss, Mandarinen, Kardamom, Salbei, Thymian, Silberminze, Ingwer, grüner Minze, Zimt, Weihrauch, Rosmarin und Birkenrinde vor.
Linalool spielt bei all diesen Arten die Rolle eines Sekundärmetaboliten, was bedeutet, dass es nicht zum Wachstum und zur Entwicklung des Organismus beiträgt. Stattdessen hilft Linalool dank seines starken Aromas, bestimmte pflanzenfressende Tiere und Schädlinge in Form von Insekten abzuhalten.
Linalool spielt auch eine wichtige Rolle bei der Bestäubung und Vermehrung von Pflanzen[2]. Der Duft von Linalool lockt bestäubende Insekten wie Bienen und Schmetterlinge an. Interessanterweise hat sich Linalool möglicherweise zusammen mit den sensorischen Fähigkeiten von Schmetterlingen entwickelt, um diese spezifische Gruppe von Bestäubern anzuziehen.
Wissenschaftler untersuchen weiterhin Terpene und Cannabinoide auf ihre therapeutisch nutzbaren Wirkungen und in Bezug auf Linalool fanden sie einige vielversprechende Ergebnisse. Klinische Studien an Menschen stehen noch aus, doch In-vitro- und In-vivo-Studien liefern Hinweise darauf, was zukünftige Studien am Menschen ergeben könnten.
Bisherige Untersuchungen deuten darauf hin, dass Linalool die folgenden Wirkungen haben könnte:
• Angstlindernd
• Antidepressiv
• Beruhigend
• Schmerzlindernd
• Krampflösend
Zudem verstärkt Linalool womöglich den therapeutischen Nutzen zahlreicher Cannabinoide. Diese synergistische Wirkung bezeichnen Forscher als "Entourage-Effekt".
Zum Beispiel scheint Linalool mit THC zusammenzuarbeiten[3], um das muskelentspannende und Alzheimer entgegenwirkende Potential des Cannabinoids zu verbessern.
Untersuchungen legen auch nahe, dass das Terpen die potenziellen krampflösenden Wirkungen der Cannabinoide CBD, THCV und CBDV verstärken könnte.
Ein ganzes Archiv der Forschung an Menschen und Tieren legt nahe, dass Linalool eine anxiolytische Wirkung besitzt. Das Terpen scheint die Kampf-oder-Flucht-Reaktion zu verringern und das Feuern von Serotonin-Rezeptoren zu verändern.
Eine in der Zeitschrift The Mental Health Clinician veröffentlichte Forschungsarbeit[4] erklärt im Detail die Wirkung von ätherischem Lavendelöl – dessen Hauptbestandteil Linalool ist. Die Arbeit besagt, dass ätherisches Lavendelöl helfen könnte, Angstzustände zu bekämpfen, indem es die parasympathische Aktivität erhöht.
Das parasympathische Nervensystem ist einer der drei Zweige des autonomen Nervensystems. Der auch als "Ruhe- und Verdauungssystem" bekannte Bereich senkt die Herzfrequenz, steigert die Darmaktivität und entspannt bestimmte Muskeln, wenn er aktiviert wird.
Das ätherische Lavendelöl konnte die parasympathische Aktivität bei Ratten, Hunden und Menschen steigern – ein Mechanismus, der die anxiolytischen Wirkungen von Linalool teilweise untermauern könnte.
Zusätzlich untersuchten im International Journal of Neuropsychopharmacology veröffentlichte Forschungsarbeiten[5] die Auswirkungen von ätherischem Lavendelöl auf das menschliche Gehirn.
An der randomisierten placebokontrollierten Doppelblindstudie beteiligten sich 17 gesunde Freiwillige. Die Probanden wurden angewiesen, acht Wochen lang täglich ein patentiertes ätherisches Lavendelölprodukt in einer Menge von 160mg pro Tag einzunehmen.
Nach Ablauf der acht Wochen analysierten die Forscher die Gehirne der Probanden mittels Positronen-Emissions-Tomographie und Magnetresonanztomographie. Dabei fanden sie in zwei Regionen des Gehirns ein vermindertes Bindungspotential am 5HT1A-Rezeptor, der zu den Serotonin-Rezeptoren gehört.
Frühere Neuroimaging-Studien deuten darauf hin, dass übermäßige Aktivität an diesen Rezeptoren ein Faktor sein könnte, der zu Angstzuständen führt. Diese Befunde legen nahe, dass Linalool seine anxiolytische Wirkung ausübt, indem es die Serotonin-Rezeptor-Aktivität verringert.
Wie sich in einer 2018 in Japan durchgeführten Studie[6] zeigte, reicht schon der bloße Geruch von Linalool, um die angstbezogene Gehirnaktivität zu verringern. Die Studie ergab, dass Linalool eine angstlösende Wirkung auf Mäuse ausübt, ohne deren motorische Aktivität zu beeinträchtigen.
Insbesondere fanden die Forscher heraus, dass Linalool diese Effekte durch Einwirkung auf die GABAᴀ-Rezeptoren hervorruft, die auch von der Benzodiazepin-Klasse von Anxiolytika anvisiert werden. Sie kamen zu dem Schluss, dass ihre Ergebnisse wahrscheinlich den Grundstein für die Erforschung der klinischen Anwendung von Linalool bei der Behandlung von Angstzuständen legen würden.
Eine weitere Studie[7] ergab, dass Linalool bei Mäusen die soziale Interaktion erhöht und zugleich ihr aggressives Verhalten vermindert. Die Forscher bemerkten auch, dass das Terpen die Gedächtnisleistung beeinträchtigte, was allerdings erst bei hohen Dosierungen der Fall war.
Eine in Life Science veröffentlichte Arbeit[8] besagt, dass Linalool eine mit Antidepressiva vergleichbare Aktivität besitzt. Die Forscher merken zudem an, wie viele der in der traditionellen Medizin zur Behandlung von Ängsten und Depressionen eingesetzte Pflanzen einen hohen Linalool-Gehalt aufweisen.
Die Forscher führten eine ganze Reihe von Tests durch, deren Untersuchungsdesign darauf ausgelegt war, diesen psychologischen Zustand bei Mäusen auszulösen. Sie fanden heraus, dass Linalool über ein das dopaminerge und das serotonerge System umfassendes Netzwerk, das als monoaminerges System bezeichnet wird, eine ähnliche Wirkung wie Antidepressiva erzeugt.
Eine weitere Untersuchung[9], mit dem Ziel das neurologische Verhalten und mögliche toxische Wirkungen von Linalool zu bestimmen, wurde 2013 veröffentlicht. Dort fand man heraus, dass das Terpen bei Mäusen eine ähnliche Wirkung wie ein Antidepressivum hat, ohne dabei die DNA im Gehirngewebe oder im peripheren Blut zu schädigen.
Eine 2009 veröffentlichte Arbeit[10] untersuchte die beruhigende Wirkung von Linalool auf Mäuse. Die Nagetiere wurden in eine Inhalationskammer gesteckt und eine Stunde lang mit 1- oder 3%-igem Linalool bedampft.
Die Atmosphäre mit 1% Linalool verlängerte die Schlafzeit (wie unter dem Einfluss von Schlafmitteln) und senkte die Körpertemperatur. Die Atmosphäre mit 3% Linalool verringerte die Fortbewegung der Mäuse, ohne die motorische Koordination zu beeinträchtigen.
Könnte Linalool das Schmerzmittel der Zukunft sein? Eine im European Journal of Pharmacology veröffentlichte Studie[11] legt nahe, dass das durchaus möglich sein könnte, nachdem die schmerzstillenden und entzündungshemmenden Wirkungen des Terpens bei Mäusen untersucht wurden.
Linalool erzeugte in einem Schmerzmodell eine signifikante Wirkung und es zeigte sich, dass eine Substanz, die Opioidrezeptoren blockiert, die Wirkung erfolgreich hemmt. Dies deutet darauf hin, dass Linalool seine schmerzstillende Wirkung durch die Aktivierung des opioidergen Systems hervorruft, worauf auch die Wirkung von Medikamenten wie Morphin beruht.
Zahlreiche Bestandteile der Cannabispflanze haben bereits krampflösende Eigenschaften gezeigt. Linalool kann womöglich Anfälle reduzieren, indem es die Expression der Glutamat-Aktivierung verändert. Glutamat spielt als primärer exzitatorischer Neurotransmitter im Gehirn eine große Rolle bei der Auslösung von Anfällen.
Untersuchungen haben ergeben, dass Linalool eine Anti-Glutamat-Aktivität besitzt. Darüber hinaus scheinen selbst geringe Mengen in bestimmten Cannabissorten eine krampflösende Wirkung beim Menschen auszulösen[12].
[1] Russo, E. B., & Marcu, J. (2017b). Cannabis Pharmacology: The Usual Suspects and a Few Promising Leads. Cannabinoid Pharmacology, 67–134. https://doi.org/10.1016/bs.apha.2017.03.004 [Quelle]
[2] Guy, P., Kamatou, P., & Viljoen, A. M. (2008). Linalool – A Review of a Biologically Active Compound of Commercial Importance. Natural Product Communications. Published. https://journals.sagepub.com/doi/pdf/10.1177/1934578X0800300727 [Quelle]
[3] Russo, E. B. (2011c). Taming THC: potential cannabis synergy and phytocannabinoid-terpenoid entourage effects. NCBI. Published. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3165946/ [Quelle]
[4] Malcolm, B. J., & Tallian, K. (2017). Essential oil of lavender in anxiety disorders: Ready for prime time? NCBI. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6007527/ [Quelle]
[5] Baldinger, P., Hoflich, A. S., Mitterhauser, M., Hahn, A., Rami-Mark, C., Spies, M., Wadsak, W., Lanzenberger, R., & Kasper, S. (2014). Effects of Silexan on the Serotonin-1A Receptor and Microstructure of the Human Brain: A Randomized, Placebo-Controlled, Double-Blind, Cross-Over Study with Molecular and Structural Neuroimaging. International Journal of Neuropsychopharmacology, 18(4), pyu063. https://doi.org/10.1093/ijnp/pyu063 [Quelle]
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[5] Baldinger, P., Hoflich, A. S., Mitterhauser, M., Hahn, A., Rami-Mark, C., Spies, M., Wadsak, W., Lanzenberger, R., & Kasper, S. (2014). Effects of Silexan on the Serotonin-1A Receptor and Microstructure of the Human Brain: A Randomized, Placebo-Controlled, Double-Blind, Cross-Over Study with Molecular and Structural Neuroimaging. International Journal of Neuropsychopharmacology, 18(4), pyu063. https://doi.org/10.1093/ijnp/pyu063 [Quelle]
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