Author: Luke Sholl
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Mit über einem Jahrzehnt Erfahrung im Schreiben über CBD und Cannabinoide ist Luke ein etablierter Journalist, der als Hauptautor für Cibdol und andere Cannabinoid-Publikationen arbeitet. Der Präsentation von sachlichem, evidenzbasiertem Content verpflichtet, erstreckt sich seine Faszination für CBD auch auf Fitness, Ernährung und Krankheitsprävention.
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Was ist β-Caryophyllen?

Was ist β-Caryophyllen?

β-Caryophyllen gehört zu einer Gruppe von Bestandteilen der Cannabispflanze, die als Terpene belannt sind. Die Verbindung selbst wird aufgrund seiner drei Isopren-Einheiten in seiner Struktur den Sesquiterpenen zugeordnet. Als eines der von Cannabispflanzen am häufigsten produzierten Terpene kommt β-Caryophyllen in vielen Sorten in großen Mengen vor. Es wird allerdings nicht nur wegen seines einzigartigen Geschmacks und Geruchs geschätzt, sondern auch, weil es therapeutisches Potenzial bietet.

Im Gegensatz zu anderen Terpenen spielt β-Caryophyllen ähnlich wie CBD die Rolle eines Cannabinoids. Seine spezifische Struktur ermöglicht es ihm, an den CB2-Rezeptor des Endocannabinoid-Systems zu binden. Schauen wir uns β-Caryophyllen, seine Eigenschaften und sein medizinisches Potenzial nun genauer an.

Aroma

β-Caryophyllen produziert Aromen von Pfeffer, Gewürzen und Nelken. Da es in relativ großen Mengen vorkommt, spielt es eine wesentliche Rolle in dem charakteristischen Duft blühender Hanf- und Cannabispflanzen.

Auch vorhanden in

Man findet β-Caryophyllen auch anderswo in der Natur. Die Verbindung untermauert die erkennbaren erdigen Düfte von schwarzem Pfeffer, Basilikum, Hopfen, Zimt und Oregano. Forscher haben β-Caryophyllen als "diätetisches Cannabinoid[1]" bezeichnet, da es so in derart vielen Küchenkräutern und Gewürzen vorkommt. Interessanterweise bietet uns β-Caryophyllen die Möglichkeit, unser Endocannabinoid-System durch Nahrungsaufnahme zu modulieren. Wenn die Wissenschaft mehr über dieses Molekül herausfindet, wird seine Popularität höchstwahrscheinlich zunehmen.

Was ist β-Caryophyllen?

Mögliche Wirkungen

Forscher haben das Terpen eingehend untersucht. Dem Mangel an klinischen Studien zum Trotz haben Tierstudien ein weitreichendes medizinisches Potenzial demonstriert. Neben anderen Mechanismen erzielt β-Caryophyllen seine Wirkung teilweise über das Endocannabinoid-System,. Bisher konnten in Studien[2] die folgenden Eigenschaften identifiziert werden:

• Antioxidativ
Neuroprotektiv
• Antimikrobiell
• Gastroprotektiv
• Krampflösend
• Könnte Entzündungen reduzieren
• Könnte Schmerzen lindern
• Könnte helfen, Alkoholismus zu behandeln

Unterstützende Forschung

Obwohl diese Wirkungen ermutigend sind, konnten sie beim Menschen noch nicht bestätigt werden. Studien an Zellen und Tieren geben uns jedoch eine Vorstellung davon, wie nützlich β-Caryophyllen auch für Menschen sein könnte.

Die Verbindung könnte der Schlüssel für zukünftige Therapien bei Angstzuständen und Depression sein. Bisher weiß man nur, dass es bei Nagetieren wirksam zu sein scheint. Eine in der Zeitschrift Physiology & Behavior veröffentlichte Tierstudie[3] ergab, dass β-Caryophyllen bei Mäusen Verhaltensänderungen hervorruft, die für Angstzustände und Depression relevant sind. Die Nagetiere wurden einer Reihe von Tests unterzogen, von denen bekannt ist, dass sie psychische Belastungen, Angstzustände und Depression messen.

Die Forscher fanden heraus, dass die Verabreichung von β-Caryophyllen das Ausmaß verringert, in dem Angstzustände, Depression und zwanghafte Verhaltensweisen auftreten. Die Autoren der Arbeit führen diese Wirkungen auf die Fähigkeit des Terpens zurück, an den CB2-Rezeptor zu binden – eine Rezeptorstelle, die an Angstzuständen und Depressionen beteiligt ist. Diese Ergebnisse wurden bestätigt, als Forscher Mäusen eine Substanz verabreichten, die CB2-Rezeptoren blockiert, woraufhin β-Caryophyllen nicht mehr dieselben Wirkungen erzeugte.

Interessanterweise kann das Terpen auch dazu beitragen, den Kreislauf der Alkoholabhängigkeit zu durchbrechen – eine gesundheitliche Störung, die teilweise im Dopamin-Belohnungssystem verwurzelt ist. In der Zeitschrift Pharmacology Biochemistry and Behavior veröffentlichte Forschungsergebnisse[4] besagen, dass CB2-Rezeptoren im Gehirn eine Rolle bei der Belohnung durch Alkohol spielen könnten.

In ihrer Studie beschlossen Forscher, die Auswirkungen von β-Caryophyllen auf den Alkoholkonsum von Mäusen zu testen. Sie erlaubten den Nagetieren, aus zwei Flaschen zu trinken, von denen eine mit Alkohol, die andere mit Wasser gefüllt war. Die Forscher machten den Schnapsgehalt von Tag zu Tag stärker. Nach β-Caryophyllen-Injektionen reduzierten die Mäuse freiwillig ihren Alkoholkonsum. Nachdem die Forscher CB2-Rezeptorblocker verabreicht hatten, wandten sie sich zudem wieder dem Alkohol zu. Die Forscher geben an, dass das CB2-Rezeptorsystem an der Alkoholabhängigkeit beteiligt zu sein scheint und ein zukünftiges Ziel für die Behandlung von Alkoholismus sein könnte.

β-Caryophyllen – und seine Affinität zum guten alten CB2-Rezeptor – kann auch dazu beitragen, Entzündungen und neuropathische Schmerzen zu lindern. Mehrere Studien legen nahe, dass der CB2-Rezeptor an der Modulation beider Phänomene beteiligt ist. In einer 2014 in der Zeitschrift European Neuropsychopharmacology veröffentlichten Studie[5] testete man β-Caryophyllen bei Mäusen, um seine möglichen entzündungshemmenden und schmerzstillenden Wirkungen zu beobachten. Die Forscher fanden heraus, dass das diätetische Cannabinoid aufgrund seiner Wirkung auf den CB2-Rezeptor in der Lage ist, Entzündungen in der Spätphase zu reduzieren.

In frühen Phasen der Entzündung zeigte β-Caryophyllen jedoch keine Wirkung. In Bezug auf neuropathische Schmerzen konnte das Terpen jedoch die durch Fieber und spinale Neuroinflammation verursachte Hitze reduzieren. Aus diesen Ergebnissen schlossen die Forscher, dass Ernährungsfaktoren eine wichtige Rolle bei der Modulation dieser Erkrankungen spielen könnten.

β-Caryophyllen scheint auch Anfälle zu reduzieren. Eine Studie[6] an Mäusen, die in Epilepsy & Behavior veröffentlicht wurde, zeigt, dass eine "krampflösende" Dosis β-Caryophyllen die Schwere von Anfällen verringern konnte. Die Forscher schlagen deshalb vor, das Terpen für die Entwicklung von Antikonvulsiva weiter zu untersuchen.

Quellen

[1] Gertsch, J., Leonti, M., & Raduner, S. (2008). Beta-caryophyllene is a dietary cannabinoid. NCBI. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2449371/ [Quelle]

[2] Russo, E. B., & Marcu, J. (2017). Cannabis Pharmacology: The Usual Suspects and a Few Promising Leads. Cannabinoid Pharmacology, 67–134. https://doi.org/10.1016/bs.apha.2017.03.004 [Quelle]

[3] Bahi, A., al Mansouri, S., al Memari, E., al Ameri, M., Nurulain, S. M., & Ojha, S. (2014). β-Caryophyllene, a CB2 receptor agonist produces multiple behavioral changes relevant to anxiety and depression in mice. Physiology & Behavior, 135, 119–124. https://doi.org/10.1016/j.physbeh.2014.06.003 [Quelle]

[4] al Mansouri, S., Ojha, S., al Maamari, E., al Ameri, M., Nurulain, S. M., & Bahi, A. (2014). The cannabinoid receptor 2 agonist, β-caryophyllene, reduced voluntary alcohol intake and attenuated ethanol-induced place preference and sensitivity in mice. Pharmacology Biochemistry and Behavior, 124, 260–268. https://doi.org/10.1016/j.pbb.2014.06.025 [Quelle]

[5] Klauke, A. L., Racz, I., Pradier, B., Markert, A., Zimmer, A., Gertsch, J., & Zimmer, A. (2014). The cannabinoid CB2 receptor-selective phytocannabinoid beta-caryophyllene exerts analgesic effects in mouse models of inflammatory and neuropathic pain. European Neuropsychopharmacology, 24(4), 608–620. https://doi.org/10.1016/j.euroneuro.2013.10.008 [Quelle]

[6] Oliveira, C. C. D., Oliveira, C. V. D., Grigoletto, J., Ribeiro, L. R., Funck, V. R., Grauncke, A. C. B., Souza, T. L. D., Souto, N. S., Furian, A. F., Menezes, I. R. A., & Oliveira, M. S. (2016). Anticonvulsant activity of β-caryophyllene against pentylenetetrazol-induced seizures. Epilepsy & Behavior, 56, 26–31. https://doi.org/10.1016/j.yebeh.2015.12.040 [Quelle]

Quellen

[1] Gertsch, J., Leonti, M., & Raduner, S. (2008). Beta-caryophyllene is a dietary cannabinoid. NCBI. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2449371/ [Quelle]

[2] Russo, E. B., & Marcu, J. (2017). Cannabis Pharmacology: The Usual Suspects and a Few Promising Leads. Cannabinoid Pharmacology, 67–134. https://doi.org/10.1016/bs.apha.2017.03.004 [Quelle]

[3] Bahi, A., al Mansouri, S., al Memari, E., al Ameri, M., Nurulain, S. M., & Ojha, S. (2014). β-Caryophyllene, a CB2 receptor agonist produces multiple behavioral changes relevant to anxiety and depression in mice. Physiology & Behavior, 135, 119–124. https://doi.org/10.1016/j.physbeh.2014.06.003 [Quelle]

[4] al Mansouri, S., Ojha, S., al Maamari, E., al Ameri, M., Nurulain, S. M., & Bahi, A. (2014). The cannabinoid receptor 2 agonist, β-caryophyllene, reduced voluntary alcohol intake and attenuated ethanol-induced place preference and sensitivity in mice. Pharmacology Biochemistry and Behavior, 124, 260–268. https://doi.org/10.1016/j.pbb.2014.06.025 [Quelle]

[5] Klauke, A. L., Racz, I., Pradier, B., Markert, A., Zimmer, A., Gertsch, J., & Zimmer, A. (2014). The cannabinoid CB2 receptor-selective phytocannabinoid beta-caryophyllene exerts analgesic effects in mouse models of inflammatory and neuropathic pain. European Neuropsychopharmacology, 24(4), 608–620. https://doi.org/10.1016/j.euroneuro.2013.10.008 [Quelle]

[6] Oliveira, C. C. D., Oliveira, C. V. D., Grigoletto, J., Ribeiro, L. R., Funck, V. R., Grauncke, A. C. B., Souza, T. L. D., Souto, N. S., Furian, A. F., Menezes, I. R. A., & Oliveira, M. S. (2016). Anticonvulsant activity of β-caryophyllene against pentylenetetrazol-induced seizures. Epilepsy & Behavior, 56, 26–31. https://doi.org/10.1016/j.yebeh.2015.12.040 [Quelle]

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