Author: Luke Sholl
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Mit über einem Jahrzehnt Erfahrung im Schreiben über CBD und Cannabinoide ist Luke ein etablierter Journalist, der als Hauptautor für Cibdol und andere Cannabinoid-Publikationen arbeitet. Der Präsentation von sachlichem, evidenzbasiertem Content verpflichtet, erstreckt sich seine Faszination für CBD auch auf Fitness, Ernährung und Krankheitsprävention.
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Was ist Myrcen?

Was ist Myrcen?

Myrcen ist in westlichen Cannabis-Chemovaren das am häufigsten vorkommende Terpen.

Das ist eine ziemliche Leistung, wenn man bedenkt, dass die Pflanze über 200 verschiedene Terpene produziert. Myrcen bietet angenehme Aromen und sorgt für eine entspannende bzw. leicht beruhigende Wirkung. Das Molekül weist zwei Isopreneinheiten auf, was es als Monoterpen klassifiziert.

Cannabinoide bilden seit geraumer Zeit den wichtigsten Gegenstand der Cannabisforschung. In jüngerer Zeit haben Forscher ihr Augenmerk jedoch verstärkt auf Terpene wie Myrcen gerichtet. Diese Verbindung zeigt in vorläufigen Studien ein faszinierendes therapeutisches Potenzial.

Untersuchungen legen nahe, dass Myrcen nicht nur mehrere medizinische Eigenschaften aufweist, sondern auch synergistisch mit Cannabinoiden arbeitet.

Lass uns einen genaueren Blick auf die Eigenschaften von Myrcen werfen und dann untersuchen, was die Forschung zu sagen hat.

Aroma

Myrcen verströmt ein erdiges und moschusartiges Aroma, das dem von Nelken nicht unähnlich ist. Dieser Duft trägt seinen Teil zum charakteristischen Geruch von Hanfblüten und anderen Küchen- und Heilkräutern bei.

Weitere Vorkommen

Das einzigartige Aroma und der charakteristische Geschmack von Myrcen untermauern die Eigenschaften mehrerer gängiger Kräuter und Früchte. Mango, Hopfen, Thymian, Basilikum und Zitronengras enthalten alle einen hohen Anteil des Terpens. Auch Rosmarin produziert eine bedeutende Menge, wobei ätherisches Rosmarinöl zu etwa 12,4% aus Myrcen[1] besteht.

Was ist Myrcen?

Mögliche Wirkungen

Seit Jahrzehnten untersuchen Forscher Myrcen auf seine therapeutische Wirkung. Leider gibt es einen deutlichen Mangel an klinischen Studien. Deshalb kann man derzeit nicht genau sagen, wie Myrcen beim Menschen wirkt oder welche Effekte es hat.

Eine Reihe von Zell- und Tierstudien lassen jedoch Rückschlüsse darauf zu, welche Ergebnisse zukünftige Studien am Menschen entdecken könnten.

Forschungsergebnisse legen nahe, dass Myrcen mit bestimmten Cannabinoiden synergistisch zusammenwirken und ihre medizinische Wirkung verstärken könnte. Dieses Phänomen ist unter dem Namen "Entourage-Effekt[2]" bekannt geworden. Myrcen scheint die entzündungshemmenden Wirkungen von CBD zu verstärken, die schmerzstillenden Eigenschaften von THC und CBD zu verbessern sowie die sedierenden Wirkungen von THC zu verstärken.

Bisher hat Myrcen in Forschungsumgebungen folgende Wirkungen gezeigt:

• Beruhigend
• Schmerzstillend
• Entzündungshemmend
• Antioxidativ

Unterstützende Forschung

Unzählige Erfahrungsberichte beschreiben die sedierende Wirkung von Myrcen. Cannabissorten mit hohem Terpengehalt scheinen beruhigende und entspannende Eigenschaften zu haben. Eine in der Zeitschrift Phytomedicine veröffentlichte Arbeit[3] bestätigt, dass dies möglicherweise tatsächlich zutrifft.

Forscher verabreichten einer Gruppe von Mäusen mehrere Terpene, um deren Wirkung auf die Muskelentspannung und den Schlaf zu bestimmen. Myrcen gelang es bei den Nagetieren, in Dosen von 100 und 200mg/kg Körpergewicht muskelentspannende Effekte hervorzurufen. Zudem verlängerte das Terpen die Zeitspanne, die die Mäuse unter dem Einfluss von Barbituraten schliefen, einem Medikament, das das zentrale Nervensystem unterdrückt.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Myrcen auch beim Menschen eine sedierende Wirkung haben könnte. Es sind jedoch noch entsprechende Humanstudien nötig, um diesen Effekt zu bestätigen. In diesem Zusammenhang ist interessant, dass der Myrcen-reiche Hopfen traditionell als pflanzliches Mittel gegen Schlaflosigkeit[4] genutzt wird.

Vorläufige Forschungsergebnisse haben auch das schmerzstillende Potenzial von Myrcen identifiziert. Eine Studie[5] im Journal of Ethnopharmacology ergab, dass Myrcen bei Ratten Schmerzen nach schmerzauslösenden Injektionen lindert. Die Forscher stellten zudem fest, dass auch die orale Verabreichung von frischem Zitronengras die Schmerzen dosisabhängig reduziert.

Sie destillierten die Blätter, um das ätherische Öl der Pflanze zu erhalten. Danach ermittelten sie mithilfe der Kieselgel-Säulenfraktionierung Myrcen als Hauptbestandteil des ätherischen Öls. In der Folge wurde der Test nur mit Myrcen allein erneut durchgeführt, wodurch man das Terpen als den wichtigsten schmerzstillenden Bestandteil von Zitronengras ermitteln konnte.

Die Forscher verglichen die schmerzstillenden Wirkungen von Myrcen sogar mit Morphin. Im Gegensatz zu Morphin verursacht das Terpen jedoch auch nach wiederholten Injektionen keine Gewöhnung. Die Autoren des Artikels kamen zu dem Schluss, dass Myrcen eine Rolle in der Entwicklung schmerzstillender Medikamente spielen sollte, die über andere Mechanismen wirken als Aspirin-ähnliche Verbindungen.

Darüber hinaus hat Myrcen auch antioxidative Wirkungen gezeigt. Antioxidantien gelten als wichtige Verbindungen, weil sie zum Schutz vor DNA-Schäden beitragen. Sie neutralisieren freie Radikale, die sonst zum Alterungsprozess und zu einer Vielzahl chronischer Krankheiten beitragen würden.

In der Zeitschrift Food Control veröffentlichte Forschung ergab, dass Chemovare mit hohem Myrcengehalt eine größere Radikalfängerkapazität[6] besitzen.

Quellen

[1] Porte, A., Godoy, R. L. D. O., Lopes, D., Koketsu, M., Gonçalves, S. L., & Torquilho, H. S. (2000). Essential Oil of Rosmarinus officinalis L. (Rosemary) from Rio de Janeiro, Brazil. Journal of Essential Oil Research, 12(5), 577–580. https://doi.org/10.1080/10412905.2000.9712163 [Quelle]

[2] Russo, E. B. (2011b). Taming THC: potential cannabis synergy and phytocannabinoid-terpenoid entourage effects. NCBI. Published. https://doi.org/10.1111/j.1476-5381.2011.01238.x [Quelle]

[3] do Vale, T. G., Furtado, E. C., & Santos, J. G. (2002). Central effects of citral, myrcene and limonene, constituents of essential oil chemotypes from Lippia alba (Mill.) N.E. Brown. ProQuest. https://www.proquest.com/openview/45f6f29733a56f6fb3d43f5647ce2831/1?pq-origsite=gscholar&cbl=32055 [Quelle]

[4] WebMD. (2021). Alternative Treatments for Insomnia. https://www.webmd.com/sleep-disorders/alternative-treatments-for-insomnia [Quelle]

[5] Lorenzetti, B. B., Souza, G. E., Sarti, S. J., Santos Filho, D., & Ferreira, S. H. (1991). Myrcene mimics the peripheral analgesic activity of lemongrass tea. Journal of Ethnopharmacology, 34(1), 43–48. https://doi.org/10.1016/0378-8741(91)90187-i [Quelle]

[6] Ojeda-Sana, A. M., van Baren, C. M., Elechosa, M. A., Juárez, M. A., & Moreno, S. (2013). New insights into antibacterial and antioxidant activities of rosemary essential oils and their main components. Food Control, 31(1), 189–195. https://doi.org/10.1016/j.foodcont.2012.09.022 [Quelle]

Quellen

[1] Porte, A., Godoy, R. L. D. O., Lopes, D., Koketsu, M., Gonçalves, S. L., & Torquilho, H. S. (2000). Essential Oil of Rosmarinus officinalis L. (Rosemary) from Rio de Janeiro, Brazil. Journal of Essential Oil Research, 12(5), 577–580. https://doi.org/10.1080/10412905.2000.9712163 [Quelle]

[2] Russo, E. B. (2011b). Taming THC: potential cannabis synergy and phytocannabinoid-terpenoid entourage effects. NCBI. Published. https://doi.org/10.1111/j.1476-5381.2011.01238.x [Quelle]

[3] do Vale, T. G., Furtado, E. C., & Santos, J. G. (2002). Central effects of citral, myrcene and limonene, constituents of essential oil chemotypes from Lippia alba (Mill.) N.E. Brown. ProQuest. https://www.proquest.com/openview/45f6f29733a56f6fb3d43f5647ce2831/1?pq-origsite=gscholar&cbl=32055 [Quelle]

[4] WebMD. (2021). Alternative Treatments for Insomnia. https://www.webmd.com/sleep-disorders/alternative-treatments-for-insomnia [Quelle]

[5] Lorenzetti, B. B., Souza, G. E., Sarti, S. J., Santos Filho, D., & Ferreira, S. H. (1991). Myrcene mimics the peripheral analgesic activity of lemongrass tea. Journal of Ethnopharmacology, 34(1), 43–48. https://doi.org/10.1016/0378-8741(91)90187-i [Quelle]

[6] Ojeda-Sana, A. M., van Baren, C. M., Elechosa, M. A., Juárez, M. A., & Moreno, S. (2013). New insights into antibacterial and antioxidant activities of rosemary essential oils and their main components. Food Control, 31(1), 189–195. https://doi.org/10.1016/j.foodcont.2012.09.022 [Quelle]

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